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Manche mögen’s heiß

Mainz. Zwei 55er bestreiten das Herren-50-Finale der Landesmeisterschaften. Lokalmatador Tilman Ferbert setzt sich im Matchtiebreak gegen den Andernacher Dirk Boos durch. „Nie Schatten, immer Sonne“ – Tilman Ferberts Vorliebe für Platz M, den im Kessel liegenden Center Court am Ebersheimer Weg, ist in seinem Verein bekannt. „Er spielt und trainiert eigentlich immer dort“, sagte ein Mitglied der Turnierleitung am Finaltag der rheinland-pfälzischen Tennismeisterschaften. Hinterher konnte man hinzufügen: Ferbert gewinnt dort auch immer. Zumindest verteidigte der Akteur des gastgebenden TSC Mainz seinen im Vorjahr bei den Herren 55 erkämpften Titel diesmal eine Altersklasse tiefer mit einem 3:6, 6:2, 10:7 gegen Dirk Boos von der DJK Andernach.

Wer dachte, der Unterlegene würde sich hinterher eventuell über die Platzwahl beklagen, irrte. Im Gegenteil: „Dort ist es gut geheizt, aber mir macht es trotzdem Spaß, auf einem solchen Platz zu spielen“, sagte Boos und nickte, als Ferbert ergänzte: „Das ist der schönste Platz in Rheinland-Pfalz.“

Die Besonderheit der Finalpaarung: In Ferbert und Boos standen einander die ältesten Spieler der Altersklasse gegenüber. „Außer uns hatte leider niemand für die Herren 55 gemeldet, also haben wir uns den 50ern angeschlossen“, sagte der Mainzer. „Dass wir beide dann das Endspiel bestreiten, hm…“ – spricht für Qualität und Durchhaltevermögen.


Gin Tonic statt Eistonne

Einen einfachen Weg nämlich waren sie nicht gegangen. Ferbert hatte es im Halbfinale mit dem topgesetzten Trierer Thomas Schröder zu tun, den er mit 3:6, 7:6, 10:7 niederrang. „Das war ein ganz anderes Spiel und noch anstrengender, weil der Kollege ein sehr guter Läufer war und viel zurückgebracht hat“, berichtete er. „Das liegt mir nicht so. Ich bin einer, der lieber zügig spielt.“

Boos, die Nummer zwei des Tableaus, setzte sich in der Vorschlussrunde mit 4:6, 6:4, 10:8 gegen Oliver Kast (Ingelheimer TC) durch. Und schon sein Auftaktgegner Tim Christoffer (MTV 1817 Mainz) hatte ihn in den Matchtiebreak gezwungen; Boos behielt mit 6:1, 3:6, 10:7 die Oberhand.

Wie erholt man sich nach so anstrengenden Spieltagen, bevor es ins alles entscheidenden Duell geht? „Man greift auf die üblichen Hilfsmittel zurück“, sagte Ferbert. „Das geht von Ibuprofen über Weizenbier bis Gin Tonic.“ Boos, der die zweite und dritte Nacht im Hotel verbracht hatte, die erste hingegen als Gast seines Finalgegners: „Bei mir ist es ähnlich, nur den Gin Tonic lasse ich weg.“


Rückläufige Teilnehmerzahlen

Ob’s daran lag, dass er den sich im ersten Satz abzeichnenden Sieg nicht nach Hause brachte. „Bis dahin hatte ich gegen Dirk keine Chance“, sagte Ferbert. Bis dahin spielte Boos einen Tick zu schnell für ihn. Doch das änderte sich. „Danach wurde ich leider etwas müde, und das nutzt ein Mann von seiner Qualität aus“, erzählte der Andernacher. „Außerdem schlug er jetzt besser auf. Als es in den Matchtiebreak ging, dachte ich: Aller guten Dinge sind drei.“ Doch das bessere Ende hatte der Lokalmatador für sich.

Derweil die Felder bei den Aktiven sowohl qualitativ als auch quantitativ überzeugten, mussten die Veranstalter bei den Seniorinnen und Senioren einen deutlichen Rückgang der Meldungen registrieren. Bei den Damen kamen gar nur zwei Konkurrenzen mit je drei Teilnehmerinnen zustande. Lena Lindner (HTC Bad Neuenahr) holte den Titel der 30er, Elke Holl (Park TC Ludwigshafen) gewann das entscheidende Match der Damen 55 gegen Iris Klag (TC SW Bad Dürkheim) mit 7:5, 2:6, 10:6

Mit neun Teilnehmern stellten die Herren 60 nach den Herren 50 (11) das größte Feld. Meister wurde Peter Schubert (TC Neupotz), der das Finale gegen Dirk Weitzel (TSC Mainz) mit 6:3, 7:6 für sich entschied.

Alexander Leeser vom HTC Bad Neuenahr setzte sich in der dreiköpfigen Herren-30-Konkurrenz durch, Christoph Hilpisch (TC Steimel) blieb in der Vierergruppe der Herren 65 ungeschlagen. Und Thomas Wolff vom TC Weibern gab in der Fünfergruppe der Herren 70 nur einen einzigen Satz ab.


Peter H. Eisenhuth

 
 
 

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